Anträge der BLO
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11.05.2016
Einführung einer Sozialarbeit in der Gemeinde Allendorf(Eder)
Der Gemeindevorstand wird beauftragt, Maßnahmen zu prüfen, die eine professionelle Sozialarbeit im Gemeindegebiet ermöglicht.
Ich möchte heute verständlich machen, warum wir es für wichtig und notwendig erhalten, eine/n Sozialarbeiter /in für unsere Großgemeinde Allendorf /Eder zu gewinnen.
Bereits seit einigen Jahren wird in der Öffentlichkeit von einem sozial-gesellschaftlichem Wandel gesprochen. Auf die Frage, ob es auch direkt was mit uns in unseren Orten zu tun hat, können wir festmachen, dass es so ist. Denn bereits bei dem Gedankenaustausch und der damaligen Gründung von „Bündnis für Familie" wurde dies erkannt und Ideen lebendig gemacht.
Es wurde z.B. bei Geburten neuer Mitbürger die Mukibox eingeführt, weil erkannt wurde, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, einen Baum zu pflanzen (begrenzter Wohnraum)
Familien erhalten einen Willkommensgruß aus unserer Gemeinde. Erstlingsausstattung und unsere Broschüre als Ratgeber für verschiedene Anlaufstellen, die Familien evtl. aufsuchen könnten.
Außerdem wurden zu dieser Gründung Kollegen aus den sozialen Einrichtungen wie auch interessierte Mitbürger miteinbezogen um nah an den Belangen der Mitbürger (Familien) zu sein.
Nun ist es so, dass die aktuellen Begebenheiten zeigen, dass der Bedarf an sozialer Arbeit in der Kommune größer geworden ist.
Die Rückmeldungen aus den Kitas und der Schule unserer Gemeinde geben hervor, dass unterschiedliche Problematiken der Familien Einfluss auf den Werdegang der Kinder hat. Immer mehr Kinder erleben Scheidung der Eltern, Verlust von Elternteilen (durch Wegzug etc.), Arbeitslosigkeit, Kontakt zu Jugendämtern, Familienhilfen. Die Fachkräfte fangen immer mehr Familien auf und geben ihnen Hilfestellung in Erziehungsfragen, Lebensberatung, Unterstützung bei Amtsgängen, erleben häusliche Gewalt, Verwahrlosung (körperlich und sozial).
Einige erleben eine Perspektivlosigkeit. In der Schule erleben Kinder und Jugendliche Mobbing und Ausgrenzung. Durch die neuen medialen Möglichkeiten geraten viele zur Zielscheibe. Dies kann zu schweren psychischen Problemen führen und Gewalt auslösen. Natürlich gibt es verschiedene Stellen, die man dann aufsuchen kann. Doch viel Zeit geht verloren, denn die Ämter und Beratungsstellen im Kreis sind überlastet und es benötigt vor Ort eine Koordination und direkte, präventive Hilfe.
Am Gemeinwesen orientierte Handlungsansätze bieten die Möglichkeit, am und im Lebensraum der Menschen miteinander Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Damit verbindet sich die Hoffnung auf eine verbesserte soziale Integration.
Wir stehen vor neuen vielfältigen Herausforderungen zentrale gesellschafts- und sozialpolitische Themen, wie genannt die Zukunft der Erwerbsarbeit, die Armutsentwicklung oder die Wirkung der mittel- und langfristigen demographischen Entwicklung nehmen Einfluss auf die Gestaltung des gemeindlichen Lebens.
Die Sozialarbeit stellt hier eine Entlastung der Kommune dar. Es werden Hilfen entwickelt. Mögliche Aufgabengebiete können sein:
1. Die Intensivierung der Einzelfallhilfe:
• Persönliche Probleme
• Suchtprobleme
• Gesundheitliche Probleme
• Familiäre Probleme
• Probleme mit Freunden (Beziehung)
• Scheidung der Eltern
• Streit mit den Eltern
• Todesfall (Verlust von Familienmitglied durch Wegzug)
• Sexualisierte, physische/psychische Gewalt
• Schulische Probleme
2. soziale Brennpunkte in der Gemeinde
3. Prävention
4. Unterstützung in Aufgabengebieten der Jugendpflege (Kitas)
Da sich die Schwerpunkte im Laufe der Zeit ändern können ist es wichtig, sich an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen und variabel zu bleiben. Die Sozialarbeit muss demnach regelmäßig evaluiert werden.
Die Gemeinwesenarbeit arbeitet mit den Ressourcen der Gemeinde und seiner Bewohner, um seine Defizite aufzuheben. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen und Themen der Menschen. Förderung der Selbstorganisation und der Selbsthilfekräfte ! Die Sozialarbeit soll frühestmögliche Lösungswege aufzeigen und die Bereitstellung notwendiger Hilfen ermöglichen. Somit trägt sie zur Chancengleichheit bei und dient dem Abbau sozialer Benachteiligung.
Soziale Integration als Chance für die Kinder unserer Gemeinde Allendorf/Eder. Wir müssen unsere kommunale Jugendarbeit ganzheitlich beleuchten und in einen Gedankenaustausch treten.
Viele werden sagen, wir haben den Kindern schon so viel in der Gemeinde gegeben. Das stimmt. Aber ein volles Kinderzimmer macht nicht glücklich, wenn man alleine da steht. Es braucht Jemanden, der das Kind an der Stelle abholt und mitnimmt. Ein Sozialarbeiter schafft die Vernetzung in unserer Gesellschaft und ein Gefühl des Miteinanders.
Dass bisher auch ehrenamtliche Aufgaben zur sozialen Integration und Migrationsarbeit gemeistert wurden, achten wir sehr. Dennoch ist dies ausgeschöpft und mit einem qualifiziertem Sozialarbeiter könnte ein Netzwerk in der Gemeinde entstehen, welcher von hohem Stellenwert hat.
Auch hier können wir von einer Nachhaltigkeit sprechen.
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